Konvergenzkriterien
Aufgrund lokaler Marktanforderungen werden für die Umlegung mit ICA zwei Sätze von Konvergenzkriterien angeboten.
In der klassischen Variante werden sowohl Ergebnisse von aufeinanderfolgenden Iterationen als auch Werte innerhalb einer Iteration verglichen. Da ein Ziel des Verfahrens ist, Übereinstimmung zwischen den Ergebnissen der untergeordneten Umlegung und den Ergebnissen nach Stau- und ICA-Berechnung zu erzielen, wird der Grad dieser Übereinstimmung auch innerhalb der Konvergenz betrachtet. Für den Vergleich zwischen Belastungen wird der GEH-Wert herangezogen, für den Vergleich von Wartezeiten werden relative Abweichungen berechnet. Die jeweilige Konvergenzbedingung gilt als erfüllt, wenn der in den Konvergenzbedingungen definierte Anteil der Netzobjekte den GEH-Wert bzw. den Mindestwert für die relative Abweichung erreicht bzw. unterschreitet. Für die Berechnung des Anteils bei Abbiegern werden in der klassischen Variante nur offene Abbieger an Knoten mit ICA-Berechnung herangezogen. Für die Berechnung des Anteils bei Strecken wird die Menge aller offenen Strecken betrachtet. Lediglich beim Vergleich der Staus von aufeinanderfolgenden Iterationen (Konvergenzkriterium: Maximaler Wert für die durchschnittliche Änderung der Staulänge auf Strecken mit Stau) werden nur Strecken betrachtet, auf denen ein Stau existiert.
Die Konvergenzkriterien in der WebTAG-konformen Variante wurden in Anlehnung an die WebTAG-Richtlinie ("TAG unit M3-1 Highway Assignment Modelling", Department for Transport 2014) definiert. In dieser Variante kann ein maximales Gap (entspricht dem %GAP in WebTAG) als Konvergenzkriterium definiert werden. Dieses Gap wird am Ende jeder Iteration, d.h. nach Rückstau- und ICA-Berechnung analog zu anderen IV-Umlegungen berechnet (Konvergenzkriterien der Umlegungsqualität). Für den Vergleich von Ergebnissen von aufeinanderfolgenden Iterationen ist je Konvergenzkriterium ein Wert für die relative Abweichung zu definieren. Basis für die Berechnung des Anteils an Objekten sind die im Netz offenen Strecken bzw. Abbieger. Die Umlegung gilt als konvergiert, wenn das maximale Gap erreicht ist, die Anteile der Objekte für Belastungs- oder Kostenänderungen erreicht bzw. überschritten sind und wenn diese Kriterien in der festgelegten Anzahl aufeinanderfolgender äußerer Iterationen erfüllt sind.
Sowohl Belastungs- als auch Kostenänderungen zwischen aufeinanderfolgenden Iterationen sind Ausdruck der Stabilität der Umlegung. In hochbelasteten Netzen können sich Belastungen einschwingen, die Kosten aber schwanken. Demgegenüber können sich bei der Verwendung relativ flacher CR-Funktionen die Kosten stabilisieren, während Belastungen weiterhin größeren Änderungen unterworfen sind. Diesen Abhängigkeiten wird mit der Oder-Bedingung zwischen den Kriterien für Belastungen und Kosten Rechnung getragen.